B4 Brand Landwirtschaftliche Scheune
Am Sonntagnachmittag, den 12.05.2024, wurden wir um 15:06 Uhr mit der Alarmmeldung "B4 Brand Landwirtschaftliche Scheune" nach Kleinabenberg alarmiert. Der Festzug war gerade zu Ende, und die ersten Fahnen zogen unter tosendem Applaus ins Festzelt ein, als unsere Melder und die Sirene in Abenberg erschrillten. Die Alarmmeldung "B4 Brand Landwirtschaftliche Scheune" ließ sofort nichts Gutes vermuten.
Vom Fest ging es mit unserem MZF 11/1 über Kleinabenberg direkt zum Gerätehaus. Unsere beiden Kommandanten, die bereits ihre Einsatzkleidung im Führungsfahrzeug dabeihatten, wurden direkt am Einsatzort in Kleinabenberg abgesetzt und konnten sich so sofort ein Bild der Lage machen.
Zu diesem Zeitpunkt stand die landwirtschaftliche Scheune bei der Reifen und verschiedene Gerätschaften gelagert waren, bereits in Vollbrand. Das Feuer griff bereits auf mehrere PKW, die um die Scheune geparkt waren, über.
Umgehend wurde vom Einsatzleiter eine erste Lagemeldung an die Leitstelle Mittelfranken Süd mitgeteilt und im gleichen Zug die Alarmstufe erhöht, sodass weitere Einheiten zum Einsatz alarmiert wurden. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde eine Warnung der Bevölkerung über die Apps Katwarn und Nina veranlasst.
Bereits beim Eintreffen der ersten Rettungskräfte war durch das enorme Ausmaß des Brandes klar, dass die Halle nicht mehr zu retten war. Die Halle brannte über die komplette Länge, und Flammen schlugen bereits aus den Scheunentoren und den Giebelfenstern. Somit konzentrierten sich die Löscharbeiten zunächst auf die Vermeidung des Übergreifens auf die nahe stehenden Gebäude und Wohnhäuser, die vorsorglich evakuiert wurden. Erst als nach und nach immer mehr Wehren mit ihren Einsatzkräften hinzukamen, wurde die Löschwasserversorgung von mehreren Seiten über Hydranten und mehrere Leitungen aus einem nahegelegenen Weiher aufgebaut und die Halle nach und nach mit mehreren C- und B-Rohren sowie mit zwei Wenderohren von den Drehleitern aus Abenberg und Büchenbach abgelöscht.
Während des Einsatzes wurden auch Messtrupps der Dispogruppe Messen losgeschickt, die in der näheren Umgebung Messungen durchführten, um eine Gefährdung der Bevölkerung auszuschließen. Vorsorglich wurde auch die Dispogruppe Warnen alarmiert, die mit Lautsprecherdurchsagen die Bevölkerung über die Rauchentwicklung und Geruchsbelästigung informierte.
Durch das Bayerische Rote Kreuz wurden während des Einsatzes die Rettungskräfte abgesichert und medizinisch versorgt. Insgesamt wurden bei dem Einsatz 12 Einsatzkräfte leicht verletzt und teilweise zur weiteren Abklärung und Untersuchung in die Kreisklinik Roth transportiert. Zum Glück konnten alle Einsatzkräfte noch am selben Abend die Klinik verlassen.
Durch die Bereitschaftseinheiten des Bayerischen Roten Kreuzes wurde im Verlauf des Einsatzes ein Versorgungsplatz aufgebaut, in dem die Einsatzkräfte sich erholen konnten, mit Kalt- und Warmgetränken sowie im weiteren Einsatzverlauf mit einer warmen Mahlzeit (Balkan-Reispfanne) versorgt.
Da die Scheune bis auf die Grundmauern niedergebrannt und zum Teil während des Einsatzes eingestürzt war, entschloss man sich zusammen mit den THW-Bau-Fachberatern, den noch stehenden Giebel sowie den Schornstein der Scheune aufgrund akuter Einsturzgefahr gezielt einzureißen. Hierzu wurden weitere THW-Einheiten zum Einsatz hinzugezogen. Ebenso wurde Brandmaterial in Absprache mit der Kripo vom THW mittels Teleskoplader aus dem Brandobjekt gebracht.
Da sehr viele Einheiten aus Abenberg und Büchenbach über einen längeren Zeitraum beim Brand in Kleinabenberg gebunden waren, wurde zur Gebietsabsicherung in Abenberg die Feuerwehr Spalt und Wassermungenau alarmiert und für den Bereich Büchenbach die Feuerwehren Ottersdorf und Heideck. Diese haben in dieser Zeit die Gerätehäuser in Abenberg und Büchenbach besetzt.
Die letzten Einsatzkräfte konnten gegen 22:30 Uhr die Einsatzstelle verlassen. In den frühen Morgenstunden, gegen 03:29 Uhr, wurden wir erneut nach Kleinabenberg alarmiert. In der Brandruine war wieder eine starke Rauchentwicklung und Flammenschein sichtbar. Die wieder aufgeflammten Glutnester wurden nochmals von uns abgelöscht, und die Einsatzstelle gegen 5:00 Uhr morgens an die Polizei und den Kriminaldauerdienst übergeben.
Insgesamt waren ca. 260 ehrenamtliche Kräfte von den verschiedensten Hilfsorganisationen im Einsatz. Wir möchten uns ganz herzlich bei allen beteiligten Einheiten von Feuerwehr, THW, Rettungsdienst, BRK-Bereitschaftseinheiten, UG-Einheiten, Johannitern, Bauhof und Klärwärter Abenberg, der Leitstelle Mittelfranken Süd, der Polizei und Kripo sowie bei allen Nachbarn und Helfern für ihren Einsatz, die tolle Hilfsbereitschaft und super Unterstützung bedanken.
Einsatzdauer: 8 h
Anzahl eingesetzter Kräfte: 260
EINSATZBILDER
ZUSÄTZLICH UNTERSTÜTZT
FF Aurau
FF Breitenlohe
FF Büchenbach
FF Dürrenmungenau
FF Götzenreuth-Gauchsdorf
FF HarrlachFF Kammerstein
FF Rittersbach
FF Roth
FF Röthenbach b. St. Wolfgang
FF Wassermungenau
FF Spalt
FF Heideck
FF Ottersdorf
THW OV Hilpoltstein
THW OV Roth
THW ZBV Hilpoltstein
THW ZBV Roth
UG-ÖEL Lkr. Roth
UG-Atemschutz/ABC Lkr. Roth
UG Drohne Lkr. Roth
Dispo Gruppe Messen
Dispo Gruppe Warnen
KBM-Atemschutz/ABC
KBI-Bereich 1
KBI-Bereich 2
KBI-Bereich 3
KBM Abenberg
KBM Büchenbach/Rednitzhembach
Kreisbrandrat
Landratsamt Roth
KBM Ö-Arbeit
KBM-Funk
KBM UG ÖEL
Bürgermeisterin Stadt Abenberg
Bauhof und Kläranlage Stadt Abenberg
Wasserwirtschaftsamt
Leitstelle Mittelfranken Süd